beim tapeteabkratzen (und trinken) ist mir die idee hierzugekommen. ist sicherlich nicht mit soviel hass und zweifel ausgestattet wie eigentlich angebracht gewesen wäre, gibt aber denoch ein recht solides bild der momentanen emotionalen situation ab.
... und mehr worte mag ich nun auch gar nicht verlieren.
... außer noch: 1. mit dem remix von tiergarten ist dem superpitcher ein ganz großer wurf gelungen, der mir bisweilen sogar den glauben an den remix an sich wieder zurückzugeben vermag. 2. 'aus dem leben eines umzugkartons' ist sicherlich einer der sieben hörenswertesten songs des jahres; beschränkt auf deutschsprachig wohl der herausragende (neben 'nokturn'. klaro.).
So. Hier ist wieder was. Ich wurde indirekt gebeten meine Veröffentlichungen etwas mehr zu kommentieren als mit meinen bisherigen obligatorischen 2, 3 Sätzen oder abgedroschenen Zitaten. Nun gut, mal sehen, ob ich das hinkrieg...
Mann, das ist ja aufwändiger als die Scheibe zusammenzuschustern. Ah ja hier. Stichwort: Mixtape. Also:
"Eine bunte Mischung verschiedener Stimmungen und Stile, vorwiegend aber mit Drang nach vorn. Eine echte Hit-Scheibe eben. Mit heissem Scheiss und alten Hüten. Hits Hits Hits um den Winter wegzubrennen. Aua ist das heiss."
Taglos - Nachtlos Weder Sonne noch Mond Monotone Hausschluchten In Grau gegossen Die Musik ist erstorben Molltönende Erde Lebensmut hat seine eigene Note Schwermut singt Alles klingt wie ein Celli-Concerto in einem endlosen Tunnel Schritte gleich Nebel Eher flüchten Mehr vergehen Gesichter aus Häuserschluchten gehauen Versteinert - Vereinsamt Hinter Türen lauschend Hoffend - nur Nebel - ein Ton Die Türen schlagen zu Gleich einer kosmischen Röhre Umschließt alles Moll die Regenwolken Tropfen fallen in meine Augen Verbinden sich Der Himmel weint Und ich bin ein Ozean
no age: nouns (sub pop, 2008) scott matthew: scott matthew (glitterhouse, 2008) portishead: third (universal, 2008) the black keys, the: attack and release (nonesuch, 2008) jay reatard: blood visions (in the red recordings, 2006) 13 ghosts: the strangest colored lights (skybucket records, 2008) the felice brothers: the felice brothers (team love records, 2008) the raveonettes: lust lust lust (vice records, 2008) the weakerthans: reunion tour (anti, 2007) various: after dark (italians do it better, 2008)
neben den zuletzt so hoch gepriesenen und göttergleichen sonic youth alben habe ich auch in diesem jahr ein paar andere werke anderer künstler des öfteren und mit vollem vergnügen hören dürfen. es mag sein, dass sich mein musikgeschmack im laufe der jahre tendenziell innerhalb bestimmter bahnen gefestigt hat und/oder ich mittlerweile in eine gewisse altherren schiene geraten bin, aber ist es möglich, dass sich in diesem jahr keine wirklich neuen (meint auch und insbesondere: interessanten) inspirationen am musikfirmament aufgetan haben? weiß da jemand näheres; ist irgendetwas grundsätzliches an mir unbemerkt vorbei geschlichen?
wie auch immer. die hier aufgeführten alben, also die, die sich bei mir in diesem jahr durch ständige aufgeweckte präsenz ein besonderes lob mit sternchen verdient haben, klingen auf gewisse weise altbacken. und zudem: ich kann noch nicht mal im einzelfall genauer erklären, wieso. sie sind sogar größtenteils 2008 erschienen. portishead zum beispiel. sie haben endlich, endlich mal wieder etwas von sich hören lassen und wie klingt's. wie portishead! obwohl auf 'third' selber doch so manches anders gestaltet ist (sie haben offenbar viel deutsche musik der 70er gehört), als auf ihren vorherigen veröffentlichungen. seltsam. und schwer zu definieren. nichtsdestotrotz ganz klar eines der drei überragenden alben dieses jahres - die ich sogar ausnahmsweise zu benennen weiß. no age, scott matthew und the black keys komplettieren das trio.
ähm.
und ja, damit das hier nicht untergeht: die überraschung des jahres waren für mich ganz klar oasis. von denen hatte ich nun gar nichts erwartet ... doch sie haben mich überrascht. teufel!
seit nun schon geraumer weile befinde ich mich in einer phase meines lebens, in der meiner festen überzeugung nach 'sonic youth' die beste band der welt ist.
solchen - zugegebenermaßen infantilen - neigungen gebe ich zeit meiner aktiven musikhörerschaft immer mal wieder nach. mir ist auch nicht ganz klar, warum in der gestaltung meines musikuniversums die inthronisation eines alles überstrahlenden königs (oder eben, ganz korrekt!, einer königin) ein solches schlüsselritual ist, aber geschenkt. es ist wohl der monotheist in mir. an irgendwas muss man ja glauben.
in sachen 'sonic youth' bin ich sogar ein verhältnismäßig treuer jünger. mit meinem ersten abo der spex erhielt ich die 'daydream nation' als prämie. seitdem bin ich gläubiger der sonic youth. wo sie mich auch hinführen mag. ich folge. mag sein mit leicht zeitlichem versatz, aber ich folge. und finde für jedes ihrer zahlreichen alben eine stimmung, in der mir gerade dieses als perfekt erscheint. so ist auch dieser querschnitt als rein spontan lose songauswahl zu verstehen. es gibt kein best-of. in ein paar stunden neu zusammengestellt, würde die zusammenstellung wohl komplett anders aussehen.
dies ist vielleicht auch der link zum bis dato einzigen künstler, dem in der dig.zone die ehre einer solo-show zuteil wurde. herrn dylan, dem großen egomanen der rockgeschichte. als hommage der beginn: i'm not there.
da ich die werten menschen von sub pop erwähnte. eine ganz besondere freude haben sie mir dieses jahr mit der veröffentlichung der 'nouns' von NO AGE bereitet. danke, danke, danke! ich höre sie ständig. und dabei ist es vollkommen egal, in welcher stimmung ich mich gerade befinde. 'nouns' geht immer!
mir ist es ein rätsel wie es die beiden jungs von NO AGE fertig bringen, aber auch bis dato mit 100%iger zielsicherheit einen nerv in mir zu treffen, der scheinbar nur auf stimulation gewartet hat. es ist unfassbar. es ist irgendwie ständig genau richtig. dieses gemisch von noise und punkrock-oden. selbst nach dem xten mal hören, sitze ich gerade immer noch gespannt vor dem immer noch gleichen tonträger - gut, das knistern hat zugenommen. aber geschenkt. - und harre der dinge die da kommen. binnen 30 minuten schafft es die platte einen derart zerrissenes und in sich stimmig vibrierendes netz aus atonalen geräuschen, lo-fi fetzen und anbetungswürdiger meldodien zu spannen, dem ich einfach nicht entkommen kann. auswegslos. gleich zu beginn wird ein knapp zwei minütiges feuerwerk gezündet,
i want you choosing me, i feel a common breeze a street's a miracle, i want a miracle i want you choosing me, i feel a common free oooh oooh oooh oooh
welches eine indiediskoburner, genannt eraser, vor dem herrn (denke ich zumindest. ich war in sowas länger nicht mehr. herr autoditacker?) entfacht und (selbst-)hass, düsternis, unsicherheit, ohnmacht und leidenschaft in gedanklich schwer zu vereinender eintracht strahlend in den himmel zaubert. boah! und so plötzlich, wie es kam, geht es dann auch wieder.
ihre vorherige auf fatcat (auch so'n super label!) veröffentlichte debutplatte 'weirdo rippers', die ich nun ebenso schätze, wusste schon sehr viel; alles war bereits da. nur gezündet hat es mit 'nouns'. der wohl besten sub pop scheibe seit 'apologies to the queen mary' von WOLF PARADE.
eins, zwei, drei, vier ... sub pop ich gratuliere dir.
anlässlich und zu ehren des zwanzigsten geburtstags eines meiner prägendsten - und nach wie vor liebsten - plattenlabels, sowie der wohl damit verbundenen revitalisierung des "sub pob singles clubs" finden sich auf dieser musikzusammenstellung ausschließlich veröffentlichungen eben dieses exquisiten clubs. und was für ein toller verein das ist. herrschaftszeiten, kerlokiste, mannomann. bescheidenheit fehl am platze.
angefangen hat alles, wie soll es auch sein, mit nirvana. im november '88 veröffentlichte sub pop die love buzz/big cheese single und gründete damit eine institution, die ich zumindest in meinem leben nicht missen möchte. all monatlich erschien für abonnenten des clubs eine weitere single mehr oder weniger sub pop naher (label- wie musiktechnisch) künstler. wer und womit erfuhr man erst nach erhalt des kleinen päckchens aus den usa. gleich die zweite single vereinte mudhoney und sonic youth auf einem tonträger. and the gods made love! die erste auflage des clubs erschien bis ende '93; die zweite in den jahren '98 bis '02. und nun wurde der club wiederum ins leben gerufen. ich bin gespannt, ob der dinge die da kommen ...
hier nun aber erst einmal die retrospektive. angefangen in der gegenwart. daraufhin wild springend. und aufgrund mangelnder digitaler möglichkeiten nicht ganz so wie sie eigentlich gestaltet sein sollte. aber dennoch:
Was ist los? Der Sommer ist vorbei? Und was ist jetzt mit dieser Locker-Flockich-Hittich-SandzwischendenZähnen-Sommerlich-Aberzwischendurchdochauchganzschönschräg-Platte? Ich bin echt zu langsam. O.k. schnell rauskloppen, solange die Bäume noch Blätter haben. Quasi im Sommerschlussverkauf. Sozusagen: Sommerhits im Sonderangebot. Und er kommt ja auch wieder der Sommer. Na, das ist doch was.
Die großen Zeiten deutschsprachiger Musik scheinen vorbei zu sein, doch einige Unverwüstliche erfreuen uns neben einer neuen Generation nach wie vor mit mehr oder weniger fantastischen Werken. Diese neue Generation kann mit den alten Helden zweifellos nicht ganz mithalten und ich kann das Gejaule einiger Zeitgenossen schon hören: Kettcar (gehts noch? Absolut indiskutabel), Peter Licht (ist doch albern), Jens Friebe (früher hatte der autoditacker mal sowas wie Musikgeschmack), ...
Und sie mögen damit auch recht haben, aber ich habe hier sozusagen die Rosinen herausselektiert (Selektion? Inakzeptabler Ausdruck; schon wieder vergriffen). Oder um Superpunk zu zitieren (auch ein Streitfall): Es kann nicht ganz schlecht sein.
von diesen meisterwerken dürften es wohl nur sehr wenige auf's "autotape" schaffen. was natürlich nicht ihnen an sich geschuldet ist, sondern vielmehr der ihnen anhaftenen grundstimmung. düster geht's zu ... die nähe zum feuer wird gesucht. nennt es 'ichmachinlämmerschlachtenundfühlmichunwohldabei-folk'. da ist das abendliche opiumpfeifchen bei untergehender sonne auf der terrasse einfach näher als eine nervenaufreibend langweilige fahrt über die a1.
also: raucht mehr opium, tut nebenbei durch autofahrverzicht was für die umwelt und gehabt euch wohl. pace!
Comeback: Portishead sind wieder da. Autoditacker auch (allerdings nach ungleich kürzerer Veröffentlichungspause).
Das Grundkonzept hierfür stand bereits im Herbst 2007. Jetzt ist die Scheibe dann auch endlich mal fertig geworden (in Zukunft geht das aber wieder schneller). Kurioser Weise knüpft dieser Sound nahezu nahtlos an die letzte Veröffentlichung "Naked Wind" an. So finden sich sogar einige Interpreten hier wieder. Auch sind mit Scarlett Johansson und den Aeronauten "Künstler" dabei, welche man zumindest zweifelhaft finden könnte...
jetzt aber mal billig. alles, was recht ist, willkommen in den guten alten zeiten des mixtapes! damals wurde di(ich bitte eventuell fehlende 'i's zu entschuldgen, aber gerade diese taste hat zurzeit so ihre macken)e disco allenfalls nur angedeutet. gtarren waren der eigentliche und einzig wahre ausdruck muskalscher und gelebter größe. da war es dann auch egal, ob verzerrt, verpoppt, verlangsamt oder geschluchtzt. solange eine ahnung von identfikaton und leidenschaft (vorzugsweise unprofessioneller natur) mitschwang, ging/geht das schon in ordung. schlechtestenfalls. wovon viele der hier verewgten und langzeit erprobten gitarrer(r)os selbstverständlich meilenweit entfernt sind.
nun gut. aber:
was will der friebe hier? *schulterzuckistsopassierthahajaichweißisdoofaberdersonggehtdoch-gesicht*. und überhaupt. mudhoney rücken das doch dann auch schon wieder zurecht, oder.
und: kings of leon?
poser, die hier mit (besserer) künstlichkeit de musiikalische halbzeit-untermalung gestalten.
och, da steht ja schon was! am 6.4. schrieb ich wohl (wo sind all die erinnerungen hin?) dieses:
"real emotional trash im internet. uhhh, was denn da los?
das geht doch gar nicht ....... oder?
und dann noch so unaufgeregt; so altherrenmäßig. im freshen www. damn it!"
nur zu ner veröffentlichung der gemeinten musikzusammenstellung ist es offensichtlich nie gekommen - naja, auch irgendwie altherrenmäßig. eigentlich wollte ich ja einleitend ein paar wohl wollende, ach!, euphorische worte zur neuen portishead pladde in richtung was soll noch kommen und demonstration entwickelnder souveränität und strategie im umgang mit der umwelt und sich selbst bringen, aber muss ja auch nicht. geht auch so. ob es nun real, sonderlich emotional oder trash ist, bitte!?!!
menschen machen lieder gegenseitig. könnte man sagen.
aber warum machen sie das? geld? unterhaltung? keine eigenen ideen? neue ideen? ergänzungen? hommage? oder gar aus bierernster satire? vielleicht. vielleicht aber auch einfach nur aus spaß an der sache. und, ja, unterhaltsam (hallo?!) kann es durchaus sein. darum höre ich es mir an. --> ihr nicht, ihr lebt nicht im vergangenen? <-- selbst ein hastiger blick über die hier auf dieser seite geposteten lieder verrät: es wird oft wiedergegangen. das erscheinen in neuem gewande übt definitiv eine gewisse faszination aus. wir haben spaß, wir klauen, was wir wollen, und wir sind euch (doch) sehr verbunden ... seltsam, oder? JAAAHHH, und ich mach' ne serie draus! macht jemand mit?
die credits sollen in diesem falle selbstverständlich den originären künstlern (puhh, wie konnte mir das passieren? j.d. ein künstler? q. gut? .... mir wird ........ ich weiß schon, warum ... was perfektes kann nicht ... eben drum ..., egal) gewidmet werden - rätsel!: wer gehört zu wem?:
queen ~ prince ~ the kinks ~ bob dylan ~ billy idol ~ barrett strong ~ john denver ~ michael jackson ~ the fall ~ depeche mode ~ buggles ~ young marble giants ~ audrey hepburn ~ the rolling stones ~ louis armstrong ~ trio ~ usa for africa ~ dead kennedys ~ neil young ~ t. rex ~ franz ferdinand ~ autoditacker
