dig.bvb (12) dig.love (8) dig.mix (149) dig.poesie (13) dig.vid (85)



18 Februar 2011

5 acts of video

das www und seine ausprägungen ... eine wahrhaftig schier unerschöpfliche quelle von möglichkeiten die zeit tot zu schlagen. nicht auszumalen, was die herrschar von passionierten videomachern wohl mit ihrer zeit anfangen würde, wenn sie nicht dank der etwaigen videoportale ihre werke der gemeinen öffentlichkeit zur verfügung stellen könnte. ganz sicher wäre die welt um einige leben ärmer. und um einige musikvideos sowieso.

und was sollte ich anfangen ... ohne diese videos? ich weiß es nicht. ein leben in schwarz, tod, wiederholung und liebe ist zwar denkbar, jedoch in bewegten bildern irgendwie verträglicher. da wo sich bild und ton in symbiotischer eintracht befinden,  wird geschichte gemacht.

und so freue ich mich, euch die nun folgenden kleinode der musikvideokunst präsentieren zu können. sie sind allesamt sorgsam aus den untiefen des www herausfiltriert und anschließend in mühsamer kleinarbeit von mir in fünf akten kontextualisiert worden. also ohren und augen auf, es ist musikvideozeit!

mouth's cradle: demon (directed by johannes greve muskat) 4:00





liars: scissor (directed by andy bruntel) 4:48




grouplove: colours (directed by jordan bahat) 5:40




barrie rose: death of me (directed by steven a. soria) 2:45




shadow shadow shade: white horse (directed by michael graham)  17:13

02 Februar 2011

"oh my god I killed animals, my love (/laugh?) is away."

schluchzte es vor nicht allzu langer zeit in die welt. seit dem ist vieles passiert, nicht wenige rätseln noch heute über diese worte. diese doppelbödig konstruierte aneinanderreihung der begriffe tot, liebe, lachen, verlust erzeugt einen schalen nachgeschmack, der erst einmal hinunter geschluckt werden will. die worte werden für sich durchdefiniert und in beziehung zueinander gesetzt und immer neue deutungsmuster entwickeln sich. welche gleich darauf wieder verworfen und durch die nächsten ersetzt werden. immer und immer wieder. doch dabei steht wohl letzten endes nur die frage im raume: "äh, was ist hier der subtext?"

aber bis zu dieser finalen erkenntnis ist es noch ein wenig hin. daher nehme ich mir mal die freiheit, mich an dieser stelle dem sound zur zeit zu widmen. akkuraterweise rückt dadurch quasi selbstredend ein von mir schon des öfteren behandeltes und gerne wieder aufgegriffenes thema in den fokus. die elegie!. auf basis der urdämonen des lamento vermengen sich auf dieser zusammenstellung die ingredienzien zu einem trüben und zunehmend berauschenden gebräu. der klar vorgezeichnete weg verliert sich mehr und mehr im aufziehenden dunst. verhallte gitarrenberge tun sich auf, klavierklänge am horizont, täler voller bass und am ende versinkt alles in einem meer voll rauschen. es war ja zu erahnen, all das rauschen ... und die sich nun penetrant aufdrängende frage: was ist hier der subtext?


23 Januar 2011

The Frankfurt Tapes

Letztens sind mir beim Blick auf mein CD-Regal einige ältere Mix-CDs ins Auge gefallen. Diese CDs entstanden als ich damals um die Jahrtausendwende eine zeitlang in einem Studentenwohnheim nahe Frankfurt gewohnt habe. Eine Freizeitbeschäftigung seiner Zeit war es, zusammen mit meinen Nachbarn und teilweise auch Besuchern Sampler zu kompilieren. Der Aufwand hierfür war natürlich technisch bedingt ungleich höher als heutzutage; erschwert durch die Tatsache daß alle Beteiligten nahezu ausschließlich ihre Sachen auf Vinyl bezogen. Wir mussten also den Plattenspieler an einen DAT-Recorder anschließen, hierdurch digitalisieren, auf den Rechner, dann die Stücke schneiden und nachbearbeiten, schließlich brennen, Cover erstellen etc. Um die Mix-Scheiben im Auto zu hören, musste ich sie dann auch noch auf Tape ziehen.
Ich habe nun aus besagten Scheiben einige Stücke selektiert, quasi ein Best Of und auch ein persönliches Zeitdokument (vielleicht auch ein allgemeines, von Geheimtipps kann hier nicht die Rede sein). Viel Spaß.


Audio:

The Frankfurt Tapes (ca. 164 MB - via Mediafire)


Video:

An dieser Stelle sollte jetzt eigentlich das großartige Video zu "Talk about the Blues" mit Winona dargeboten werden, aber


Ganz toll, tut mir auch leid. Statt dessen halt Sensoramas "Star Escalator" von 1998. Auch ein Klassiker, allerdings ohne Winona.

11 Dezember 2010

i'm giving you an alcoholic weedy salami fever!

interessanterweise ist der song, den ich an diesem abend als erstes gehört habe und der ideengeber für den sich anschließenden und hiermit unwiderruflich der welt zur verfügung gestellten musikhörfluss war und der ja auch so überaus großartig ist - wobei ich (im nachhinein (aber so ist es wohl immer?!)) seltsamerweise erst einen speziellen initialmoment benötigt habe, um dies zu erkennen -, überhaupt nicht vertreten, was man bedauern könnte, aber auf kuriose art und weise hat sich der moment ihn noch ein weiteres mal zu hören nicht eingestellt, welches jetzt zum einen daran liegen könnte, dass mir zwischenzeitlich der gedanke an seine existenz abhanden gekommen ist, oder aber zum anderen, dass sich die dinge einfach weiter entwickelt haben - wobei dies natürlich auch nicht zwingend ein widerspruch zu erstens sein muss - , dass er, auch wenn er als initiator in die annalen dieses abends eingehen wird, lediglich ("ach komm', mach' ihn mal nicht kleiner als er ist!") eine reine anheizer-funktion für den sich anschließenden reigen an musik, alkohol und so geliefert hat, die selbstverständlich in keinsterweise geringschätzig betrachtet werden darf, denn, wer weiß, ob beispielsweise der geniale "gil scott-heron" remix jemals an diesem abend von mir gehört worden wäre oder - noch markanter! - ich sowas wie "cloud cult" (von "of montreal" gar nicht zu reden) in erwägung gezogen hätte, wenn er, ja, wenn er nicht gewesen wäre.


alcoholic weedy salami fever (ca. 135 mb)

....

(im übrigen ist in der bibel der popkultur, dem bizzare magazin, dieses video zum besten video dieses jahrzehnts gewählt worden - aber dies nur mal so, für die interessierten unter euch):


Pepe Deluxe - Salami Fever - MyVideo

04 Dezember 2010

2010 in Klängen

yo, da ist se wieder. die liste, meiner meistgehörten alben dieses jahres. die präferenzen gingen ganz klar gen gitarre und schwerem rausch. und es ist kein ende in sicht.
doch bevor ich mich an dieser stelle unnötig irgendwelchen die zukunft betreffender spekulationen - dafür wird schon noch genug zeit bleiben - hingebe, hier erst einmal näheres zur jüngeren vergangenheit:



2010 in klaengen (ca. 120 mb)



blitzen trapper - furr (sub pop, 2008)
irre abwechslungsreiche platte und dabei in den songs wesentlicher fokussierter als auf ihrer diesjährigen platte, die mir eine spur zu überambitioniert zu sein scheint. hier wird in der regel sehr treffend jeder erdenkliche stil, den man als gitarrenband so spielen kann, mal gestriffen.

demdike stare - liberation through hearing (modern love, 2010)
sowas wie der große böse bruder der gonjasufis dieser welt. ein angsteinflößender brocken vor dem herrn...

kristof schreuf - bourgeois with guitar (buback, 2010)
hierzu wurde alles bereits gesagt. wahre größe!

la vampires meets zola jesus - la vampires meets zola jesus (not not fun records, 2010)
von wölfen erzogen und im zwischenreich station machen. musik auf den leibern aller mütter erschaffen, um mythen zu gebären.

mutter - trinken, singen, schiessen (die eigene gesellschaft, 2010)
ausverkauf! mutter sind mutter in gut produziert mit freundlicher unterstützung eines exklusiven gönnerkreises. recht so, klingt super!

no age - everything in between (sub pop, 2010)
ausverkauf zum zweiten! no age drehen nun ordentlich an der popschraube, sind aber wenigstens immer noch bekannt gewöhnungsbedürftig produziert. zweites meisterwerk in folge. respekt, jungs!

sylvester anfang II - sylvester anfang II (aurora borealis, 2009)
ich kann machen, was ich will, ständig fühle ich mich bei dieser platte unterdröhnt. dabei möchte ich doch zu gerne auch mal teil dieser verstörenden jüngerorgie sein.

the rolling stones - honky tonk piggies (sundling cat, ????)
stellvertretend für alle platte ende der 60er/anfang der 70er. und zur demonstration, dass die stones dieser tage selbst beim proben geiler waren als so ziemlich jede rockband selbst in ihrer fantastischsten vorstellung je sein könnte.

the rural alberta advantage - hometowns (saddle creek, 2009)
fluffige konsensplatte, die kaum was verkehrt und daher viel spaß macht. wenn folky indie rock dann bitte genau so und nicht anders.

the stooges - the stooges (original cale version) (rhino, 2005)
eine der ausnahmen der "stones-einsicht". der von john cale ursprünglich gedachte mix betont den dumpf agressiven charakter dieses meisterwerks. ein wahnsinn.

the wave pictures - susan rode the cyclone (little teddy recordings, 2010)
jaja, sowas mag ich auch. klimpert mit seinen gitarren nett daher und hat doch nichts zu lachen.


// randbemerkung: ich könnte mir ganz gut vorstellen, dass bei einer notariellen zählung der plattendurchläufe auch eine der folgenden platten einzug in die top 11 gehalten hätte:
midlake - the courage of others (bella union, 2010)
gonjasufi - a sufi and a killer (warp, 2010)
beach house - teen dream (sub pop, 2010)
the black keys - brothers (nonsuch, 2010)
dum dum girls - i will be (sub pop, 2010)
aber nun ja, das leben ist nicht fair. was war, ist nun anders.


// schlussbemerkung: werfe ich doch den blick ein wenig ins ungewisse, so ist anika im nächsten jahr teil dieses wunderbaren retrospektivenreihe. freuen wir uns drauf!


Anika - Yang Yang on Vimeo.

15 November 2010

09 November 2010

Novemberspaß

Solchen Monat muß man loben;
Keiner kann wie dieser toben,
keiner so verdrießlich sein,
und so ohne Sonnenschein!
Keiner so in Wolken maulen,
keiner so mit Sturmwind graulen!
Und wie naß er alles macht!
Ja, es ist ´ne wahre Pracht.

Seht das schöne Schlackerwetter!
Und die armen welken Blätter,
wie sie tanzen in dem Wind
und so ganz verloren sind!
Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt
und die durcheinanderwirbelt
und sie hetzt ohn´ Unterlaß;
Ja, das ist Novemberspaß!

Heinrich Seidel (1842-1906)


Audio:

Novemberspaß (ca. 124 MB - via Mediafire)


Video: